Dr. Ilja-Kristin Seewald, Vorstellungsrede zur Online-Wahlkreiskonferenz zur Aufstellung der/des Direktkandidatin/en
im Wahlkreis 181
Liebe Genossinnen und Genossen,
der Leiter eines Altersheims im Wahlkreis erzählte mir, dass lediglich ein
Politiker sich bei ihm im vergangenen Jahr gemeldet hätte, um nachzufragen, wo konkrete Hilfe und Unterstützung gebraucht wird. Dieses Gespräch hat mich daran erinnert, warum ich 2017 zur Bundestagswahl angetreten bin: um den Menschen im Wahlkreis in Berlin eine Stimme zu geben und ihre Anliegen zu vertreten. Das ist heute so nötig wie 2017: Die Pandemie zeigt uns täglich, wie wichtig der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft ist, wie wichtig und notwendig Investitionen in unser Billdungs- und Gesundheitssystem sind. Sie zeigt uns aber auch, welche Berufe unsere Gesellschaft zusammenhalten. Berufe, die wir deutlich aufwerten müssen. Ich denke da zuerst an die Beschäftigten im Gesundheits- und Bildungssystem aber auch an die Polizistinnen und Polizisten.
Im letzten Bundestagswahlkampf habe ich u.a. bei der AWO in Hattersheim mitgearbeitet und bin mit der Polizei in Kronberg Streife gefahren. Ich habe mitbekommen wie unterbesetzt die Stationen sind und dass unsere Polizisten in Kassel wohnen und täglich pendeln – also einfache Fahrt zur Arbeit: 2 Stunden. Diese Situation hat sich seit 2017 nicht verbessert, sondern ist eher noch dramatischer geworden.
Die Kommunen haben in der Corona-Krise gezeigt: Politik wird vor Ort gemacht, aber es geht nur mit Unterstützung der anderen politischen Ebenen. Darauf wird es in Zukunft verstärkt ankommen, denn ein Drittel der Klimaneutralität wird in den Kommunen umgesetzt werden müssen. Kommunen stehen vor immer größer werdenden Aufgaben, ob es um die Bewältigung des Klimawandels, die Sicherung der Energieversorgung oder um die kommunale Daseinsvorsorge geht.
Die Herausforderungen der Pandemie, der Klimakrise und der Digitalisierung werden wir nur im Austausch mit allen politischen Ebenen – im Land, im Bund und mit unseren Genossinnen und Genossen im Europäischen Parlament – bewerkstelligen können. Wir leben in einer Zeit radikaler Umbrüche! Gerade deshalb sollte unser Wahlkreis zukünftig auch von uns im Bundestag vertreten sein.
Zusammen Zukunft gestalten, darauf wird es ankommen in der nächsten Legislaturperiode. Und es wird auf uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ankommen.
Denn die Themen, die jetzt aufgerufen werden, sind unsere Themen. Ich nenne nur einige, Ihr habt sicherlich noch weitere Themen, die Euch auf dem Herzen liegen:
- Bezahlbarer Wohnraum muss für alle vorhanden sein,
- Investitionen in die digitale und soziale Infrastruktur müssen zielstrebig vorangetrieben werden,
- ich hatte es bereits erwähnt: Berufe in Pflege, Bildung und bei der Polizei müssen aufgewertet werden,
- allen Menschen müssen Zugang zu zukunftsorientierten Bildungsangeboten haben
- eine an Nachhaltigkeit orientierte Mobilitätspolitik muss auch bei uns Wirklichkeit werden. Denn Bildung und Mobilität ermöglichen Teilhabe.
In den vergangenen Wochen habe ich mit einigen von Euch bzw. mit einigen Ortsvereinen Gespräche geführt. Zur Vorbereitung habe ich die
Wahlprogramme zur Kommunalwahl genommen. Unsere Programme ähneln sich sehr in ihren Forderungen nach einer nachhaltigen, ökologischen und sozialen Gesellschaft vor Ort. Das ist auch gut so.
Als SPD wollen wir Veränderung nicht nur geschehen lassen, sondern sie aktiv gestalten. Das unterscheidet uns von anderen Parteien, die am liebsten den Zustand und den Besitzstand bewahren wollen. Bei den Herausforderungen, vor denen wir stehen, hilft jedoch kein Wegducken. Nur beherztes Krisenmanagement wird zum Erfolg führen. Wenn wir es richtig angehen, können die anstehenden Veränderungsprozesse unser Leben besser und unser Zusammenleben gerechter machen.
Liebe Genossinnen und Genossen, ich bin überzeugt, ohne das tatkräftige Engagement unserer Genossinnen und Genossen in der Bundesregierung würde Deutschland viel schlechter durch die Krise kommen. Luft nach oben bzw. Verbesserungen sind immer möglich. Dennoch: die SPD-Minister und Ministerinnen setzen Zeichen, können Krisen managen und Probleme lösen und haben viel erreicht: das Kurzarbeitergeld hat uns gerettet, Familien wurden entlastet, der Digitalpakt steht. Dies sind nur einige Beispiele.
Klar ist aber auch: Es wird noch mehr Geld fließen müssen, gerade auf dem Weg zu mehr Digitalisierung und weniger Klimawandel. Olaf Scholz hat bereits gesagt, dass das hohe Investitionsniveau des Bundes von mindestens 50 Mrd. Euro pro Jahr weiter fortgesetzt werden muss.
Die Digitalisierung verändert nahezu alle Lebensbereiche. Es liegt aber an uns, wer profitiert, ob unser Zusammenleben verbessert wird und ob es uns gelingt, Regeln, Werte und Standards durchzusetzen.
Wenn uns die Corona-Krise eins lehrt, dann, dass gerade in unserer zunehmend technisierten und globalisierten Welt menschliche Vernunft und Verantwortung gefordert sind: vor Ort, im Land, im Bund und in Europa. Und wer, wenn nicht wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen für Verantwortung, Solidarität und Zusammenhalt.
Als Sozialdemokratin glaube ich fest daran, dass unser Land nicht dem zunehmenden Egoismus und der Durchsetzung von Individualinteressen überlassen werden darf! Allerdings: Eine bessere Welt kommt nicht von allein.
Als Politiker und Politikerinnen müssen wir heute viel mehr erklären, was wir machen, wir müssen viel mehr zuhören und die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernstnehmen und aufnehmen. Nur so können wir Vertrauen in die politischen Institutionen bei den Bürgerinnen und Bürgern zurückgewinnen.
Zuhören. Hinsehen. Anpacken für unser Land. Das sind die Stärken der SPD. Und das sind vor allem auch meine Stärken.
In der Politik bedarf es „des Durchstehvermögens, heißer Herzen und kühlen, wägenden Verstands“ hat Herbert Wehner gesagt. In diesem Sinne will ich meine Erfahrungen aus der langjährigen Arbeit in der Kommunalpolitik, der Wirtschaft und der Wissenschaft sowie aus meinem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement im Bundestag einsetzen.
Einige von Euch kennen mich noch nicht. Deshalb lasst mich kurz etwas zu mir sagen: Ich bin seit 1995 SPD Mitglied, habe mit der Partei also gerade Silberhochzeit gefeiert, das werde ich mit meinem Mann erst in diesem Jahr können. Im Taunus wohne ich seit 13 Jahren und bin seitdem in der Kommunalpolitik aktiv. Im aktuellen Kommunalwahlkampf bin die Spitzenkandidatin der SPD Königstein und Kandidatin für den Kreistag im Hochtaunus. Ich bin die Vorsitzende der AWO Kronberg-Königstein und stellvertretende Vorsitzende der Europa-Union Hochtaunus. Darüber hinaus bin ich in der AWO Hochtaunus und in der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD engagiert.
Beruflich habe ich mich vor fast 9 Jahren selbständig gemacht – nach vielen Jahren in der Wirtschaft. Jetzt bin ich Universitätsdozentin für internationale Politik, Kommunikation und Nachhaltigkeit, und ich unterrichte in Frankreich und Deutschland.
In meinem politischen Handeln neu hinzugekommen – und das ist in der Zwischenzeit eines meiner Markenzeichen geworden – das ist die stärkere Verknüpfung der Politik mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Sie sind mein Handlungsgerüst geworden, nach denen ich mich persönlich und politisch ausrichte. Gerade deshalb weiß ich: Wir haben nicht mehr viel Zeit, wollen wir diese 17 Nachhaltigkeitsziele bis 2030 umsetzen!
Die, die mich von Euch schon besser kennen, wissen, dass es darüber hinaus noch etwas gibt, was mich antreibt, und das ist Europa. Ein weiteres Ziel ist deshalb für mich, den Zusammenhalt in Europa durch unsere Politik vor Ort und in den nationalen Parlamenten zu stärken.
Die Europäische Union hat sich mit der Umsetzung des European Green Deal sehr viel vorgenommen. Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, das geht nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Hier sind wir alle gefordert, dieses Projekt zum Erfolg zu bringen. Meinen Teil will ich dafür leisten!
Politik war und ist das Bohren dicker Bretter. Gerade hier im Taunus müssen wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten besonders dicke Bretter bearbeiten. Deshalb scheue ich mich auch nicht vor den Herausforderungen, die vor uns liegen, im Gegenteil.
Mir ist es wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger auf uns, auf mich verlassen können. Ich sage was ich denke und ich mache was ich sage. Und das nicht nur im Wahlkampf!
Die Gespräche und Erfahrungen im letzten Bundestagswahlkampf haben mir gezeigt: Die Menschen im Wahlkreis wollen Ansprechpartner vor Ort, die sie in den Parlamenten auch wirklich vertreten. Sie wollen Verlässlichkeit, Zielstrebigkeit und Durchsetzungsfähigkeit!
Mir sind Eure Fragen an mich 2017 noch sehr gut im Ohr: Ob ich denn wieder antreten werde, sollte ich es beim ersten Mal nicht direkt schaffen. Für Euch war, ich hoffe, es ist es auch heute noch, Kontinuität sehr wichtig. Nicht jedes Mal eine neue Kandidatin, einen neuen Kandidaten zu benennen, sondern ein Gesicht, eine Stimme in Berlin zu haben. Wenn Ihr es möchtet und mich unterstützt, werde ich Eure Stimme im Bundestag sein.
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