SPD-Fraktion beantragt Einrichtung eines Kita-Kreiselternbeirat im Main-Taunus-Kreis und möchte Kita-Eltern intensiver in Entscheidungen des Kreises einbinden.
„Gerade in den letzten zweieinhalb Jahren der Corona-Pandemie hätten sich viele Kita-Eltern gewünscht, wenn sie in Entscheidungen des Kreises zum Thema Kinderbetreuung mehr einbezogen worden wären“, erklärt Antje Köster, die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion, in Hinblick auf das Vorgehen der Kreisverwaltung in der Pandemie, „mit der Einrichtung eines Kita-Kreiselternbeirat wollen wir den Eltern von Kita-Kindern in allen Situationen mehr Gehör bei Entscheidungen der Kreispolitik und dem Handeln der Kreisverwaltung ermöglichen.“
Zwar unterhält der Main-Taunus-Kreis selbst keine Kindertagesstätten, dennoch wirkten sich die Entscheidungen des Kreises als Jugendhilfeträger und die Arbeit der Kreisverwaltung vielfach auf den Alltag in den Kitas aus, beispielsweise über die Kita-Fachaufsicht des Kreises oder wie nun in der Pandemie bei der Umsetzung und Kommunikation von Schutzmaßnahmen und den damit einhergehenden täglichen Herausforderungen für die Eltern, Kinder sowie alle Kinderbetreuungseinrichtungen im MTK in Corona-Zeiten. Unabhängig von der Trägerschaft sei der Kreis zudem mit dem Amt für Jugend, Schulen und Kultur eingebunden, beispielsweise in die Bereiche der Sozialverwaltung, der Integration oder der fachlichen Begleitung der pädagogischen Arbeit. Daneben biete ein Kita-Kreiselternbeirat eine für alle Beteiligten nützliche Plattform zum kreisweiten Austausch, führt das Gremium doch institutionalisiert Eltern, Fachkräfte und Kreispolitik zusammen. Die allermeisten Kindertagesstätten besitzen einen Elternbeirat, bislang fehle es aber noch an einer übergeordneten Vernetzung sowie einer offiziellen und demokratisch legitimierte Einbindung auf Kreisebene, finden die Sozialdemokraten.
Die Einrichtung von Kita-Elternbeiräten wird insbesondere aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie derzeit auf vielen Ebenen intensiv betrieben. Gerade gestern ging die Änderung des Hessischen Kinder- und Jugendhilfegesetzbuchs durch den Hessischen Landtag, mit der die Einführung eines Kitabeirats auf Landesebene auf den Weg gebracht wird, wie von der SPD in Hessen schon seit vielen Jahren gefordert. In der Debatte wurde zugleich auf die Notwendigkeit eines Unterbaus dieser Elternvertretung auf allen kommunalen Ebenen hingewiesen. In der Stadt Wiesbaden und im Landkreis Groß-Gerau gibt es Initiativen für die Etablierung von Kita-Kreiselternbeiräten bzw. gesamtstädtischen Kita-Kreiselternbeiräten, ebenso in Hochheim im Main-Taunus-Kreis. Die Stadt Eschborn hat bereits einen Kita-Stadtelternbeirat eingerichtet.
Mit großem Elan setzt sich die Landesarbeitsgemeinschaft KitaEltern Hessen e.V. für die flächendeckende Einrichtung von Kita-Elternbeiräten in Hessen ein. „Bei der Ausgestaltung des Kita-Kreiselternbeirats sollte der Kreis auf die Expertise der Elterninitiative zurückzugreifen, die bereits vielfältig konstruktiv an Strukturen zur Vernetzung der Elternarbeit arbeitet“, empfiehlt Köster daher entsprechend dem SPD-Antrag, der nun in der Kreistagssitzung vom 26. September behandelt wird.