Teilhabeassistenten kommt eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe zu. Sie begleiten Kinder und junge Menschen mit Behinderungen als Inklusionskraft und ermöglichen ihnen den Schulbesuch. Teilhabeassistenz ist eine frühe und damit extrem wichtige Form der Eingliederungshilfe. Diese Hilfe erfolgt im Rahmen von betreuenden, pflegenden und allgemeinpädagogischen Hilfen, Unterstützung im sozialen und emotionalen Bereich sowie bei der Strukturierung und Kompensation der Kinder und Jugendlichen.
„Um Inklusion wirklich zu leben ist es wichtig, dass die Arbeit der Inklusionskräfte durch Kontinuität geprägt ist. Jeder Wechsel der Inklusionskraft stellt für die betroffenen Kinder und Familien eine große Herausforderung dar und kann zu Rückschritten in der Entwicklung führen. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig den Mitarbeiter*innen sicherer Arbeitsverhältnisse mit einer gerechten Entlohnung zu bieten“, führt Silke Kutscher aus.
Im Main-Taunus-Kreis sind die knapp 200 Teilhabeassistenten bei der Dienstleistungsgesellschaft Taunus gGmbh (DGT), eine 100-prozentige Tochter des Main-Taunus-Kreises, angestellt. Diese hat aktuell die Verträge mit den Teilhabeassistenten ohne Ankündigung zum Schuljahresende auslaufen lassen und erst zum 01.09. neue Verträge zu weitaus schlechteren Konditionen angeboten. Nicht nur, dass sich die Teilhabeassistenten kurzfristig arbeitslos melden mußten, die neuen Verträge beinhalten deutlich schlechtere Konditionen in mehrfacher Hinsicht: Der Stundenlohn sinkt um 2 € auf 15 € und der Urlaubsanspruch beträgt nur noch 20 statt bisher 30 Tage. Begründet werden die Kürzungen mit der geringeren Refinanzierung durch den Kreis.
Dazu der Fraktionsvorsitzende Bernhard Veeck: „Es ist ein Hohn, dass die Mitglieder der Kreis Koalition aus CDU, Grünen und FDP sich selbst für mindestens 33.000.000 € eine Erweiterung des Landratsamtes – ausgestattet mit einem exklusiven Dachgarten für einen 6-stelligen Betrag – hingestellt haben und dann nicht genug Geld für die Teilhabeassistenten da sein soll. Es kann nicht sein, dass die Koalition gewillt ist, sich zum eigenen Amüsement aus Steuergeldern einen Dachgarten zu finanzieren und gleichzeitig Teilhabeassistenten, die den Menschen zur Seite stehen, die am meisten Hilfe in unserer Gesellschaft brauchen, an der langen Hand verhungern lässt, mit der Begründung, dass durch Corona die Einnahmen zurückgegangen wären. Das ist einfach falsch und trifft auch noch die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft.“
Zusammenfassend die Vorsitzende Eva Sauter für den Ortsverein:
„Der Eschborner Ortsverein unterstützt sein Mitglied im Kreistag ausdrücklich, dass er sich diesem „Im Stich lassen der Kinder“ mit der SPD-Kreistagsfraktion klar entgegenstellt. Auch Eschborner Kinder benötigen Teilhabeassistenten und das wird sich auch zukünftig nicht ändern. Es muss alles dafür getan werden, dass die Teilhabeassistenten ihre wichtige Aufgabe auch weiterhin zu angemessenen Konditionen ausüben können. Eine finanzielle Schlechterstellung ist inakzeptabel.“