SPD möchte wissen, wie es mit der derzeit unbesetzten Stelle des Wohnungsbaukoordinators im Main-Taunus-Kreis weitergeht, möchte diese künftig fachgerecht besetzen und mit erweiterten Kompetenzen fortführen.
„Eine zentrale Stelle in der Kreisverwaltung, bei der die zahlreichen Aspekte des Wohnungsbaus im Kreis koordiniert werden und die den Wohnungsbau aktiv voranbringt, sehen wir angesichts der unverändert schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter als wichtig an und haben wir immer gefordert.“ erklärt Dr. Philipp Neuhaus, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Main-Taunus-Kreis, „Andere Landkreise, die eine solche Stelle aus Überzeugung und mit den notwendigen Kompetenzen geschaffen haben, machen damit sehr gute Erfahrungen.“ Leider habe man im Main-Taunus-Kreis seit der Einrichtung der Stelle vor fünf Jahren praktisch nichts mehr gehört. Weder habe der Main-Taunus-Kreis seither eigene Wohnungsbauvorhaben auf den Weg gebracht, noch verfüge der Wohnungsbaukoordinator über wirkliche Einflussmöglichkeiten oder ein relevantes Budget. Und trotz der Öffnung der kreiseigenen ehemaligen Wohnungsbaugesellschaft der Kliniken (GSIM) für den öffentlichen Wohnungsbau, sei dort außer der Textänderung beim Gesellschaftszweck nichts passiert.
Im Landratswahlkampf 2017 hatte die SPD den gravierenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum in den Mittelpunkt ihre Kampagne gestellt. Eine zentrale Forderungen des damaligen SPD-Kandidaten Georg Einhaus war dabei die Anstellung eines Wohnungsbaukoordinators im MTK. Völlig überraschend sei dann damals im Landratsamt kurzfristig die Stelle des Wohnungsbaukoordinators eingerichtet und ohne Ausschreibung als hausinterne Lösung aus dem Hut gezaubert worden. „Unsere Kritik an der bisherigen Umsetzung richtet sich ausdrücklich nicht gegen den bisherigen Amtsinhaber, sondern vielmehr gegen die politisch Verantwortlichen im Kreis, die von Beginn an mit dieser Stelle fremdelnden und sie nur als Feigenblatt gebrauchten.“
Weiterhin fehlten im Main-Taunus-Kreis für viele Menschen bezahlbare Wohnungen, was zu immer mehr Verdrängung führe und im Wettbewerb um Fachkräfte zum handfesten Standortnachteil werde. Auch der dramatisch schrumpfende Bestand an Sozialwohnungen in den Städten und Gemeinden des Kreises werde weitgehend achselzuckend hingenommen oder dazu an das Land verwiesen. Wiederholt hatte die SPD hier Unterstützungsmöglichkeiten des Kreises vorgeschlagen, wurde aber mit der Mehrheit der Kreiskoalition aus CDU, FDP und Grünen ausgebremst. „Die politisch Verantwortlichen im Kreis finden auf die Wohnungsnot keinerlei Antwort“, finden die Sozialdemokraten, „Sie beschäftigen sich offenbar lieber mit ihren Lieblingsprojekten wie der Landratsamtserweiterung oder dem neuen Kreishallenbad.“