Nach Ablehnung des SPD-Antrags – So entsteht kein bezahlbarer Wohnraum

Die SPD-Stadtverordnetenfraktion hatte in der letzten Stadtverordnetenversammlung einen Antrag zum Wohnungsbau gestellt. Darin war der Beitritt zur Wohnrauminitiative „Großer Frankfurter Bogen“ – einem Zusammenschluss von mehr als 30 Städten und Gemeinden aus dem Rhein-Main-Gebiet mit Förderung des Landes Hessen – und die förmliche Ausweisung der bereits seit längerem vorgesehenen Reservefläche nördlich der Goldbornhalle in Wicker als Baugebiet gefordert worden. Beide Punkte wurden von der Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt.

„Dieser städtebauliche Lockdown wird den Mangel an bezahlbarem Wohnraum und Baugrundstücken weiter verschärfen. Die Gesetze des Marktes werden der vorhandenen großen Nachfrage zu weiter steigenden Mieten und Grundstückspreisen führen. Ein Zuzug wird damit nicht unterbunden. Stattdessen werden junge Familien, geringer Verdienende und ältere Mitbürger gezwungen, Flörsheim zu verlassen, weil sie sich Wohnen in Flörsheim nicht mehr leisten können. Stattdessen werden Besserverdienende aus dem Rhein-Main-Gebiet zuziehen“, erklärte die SPD-Stadtverordnete Katharina Adam.

Dieser Verdrängungswettbewerb zeige sich auch dadurch, dass in den Ortslagen zunehmend ältere Gebäude abgerissen und durch teure und viel größere Gebäude ersetzt werden. Investoren und Bauträger würden so ihre Renditen zu Lasten der bisherigen Bewohner maximieren. Die politische Mehrheit sehe dieser Entwicklung tatenlos zu, teilweise werde diese sogenannte Verdichtung sogar als städtebauliches Ziel – so beispielsweise von der GALF – gefordert, heißt es in der Erklärung der Flörsheimer Sozialdemokraten.