Weilbacher Kiesgruben – SPD verlangt endgültige Entscheidungen

Die Flörsheimer SPD fordert eine kurzfristige und endgültige Entscheidung zur Aufgabe der Planungen für ein neues Kiesabbaugebiet in Weilbach. „Wir hören andauernd vom Landrat, vom Bürgermeister und vom Flörsheimer CDU-Fraktions-vorsitzenden, dass dieses Vorhaben nicht weiterverfolgt wird. Eine offizielle und endgültige Erklärung liegt aber weder von der Geschäftsführung noch vom Aufsichtsrat vor.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Landrat Cyriax legt immer Wert auf die Feststellung, dass er sich, dann, wenn die Weilbacher Bevölkerung gegen den Kiesabbau ist, diesem Votum persönlich anschließt“, erklärte der SPD-Stadtverordnete Philipp Moritz, der auch Vorsitzender des Bau-, Verkehrs- und Umweltausschusses der Stadtverordnetenversammlung ist. Grund könne sein, dass der Verzicht auf das Abbaugebiet nicht nur zu fehlenden Einnahmen bei der GRKW in der Zukunft führt, sondern auch wahrscheinlich auch zu erheblichen Abschreibungen und Verlusten im Jahresabschluss 2020.

 

Kritisch sieht man bei der SPD auch die neuerdings ins Gespräch gebrachte Nutzung des ursprünglich für den Kiesabbau gedachten Geländes als neues Gewerbegebiet. Die von Teilen der Weilbacher Bevölkerung gegen den Kiesabbau vorgebrachten Argumente träfen erst recht auf ein Gewerbegebiet zu, nämlich die Verkehrsbelastung und der Verlust von Ackerland. Anders als bei einem Kiesabbaugebiet, das nach dem Abschluss der Auskiesung rekultiviert wird und erfolgreich – wie die bisherigen Abbaubereiche zeigen – an Natur und Landschaft zurückgegeben wird, findet bei einem Gewerbegebiet eine endgültige Versiegelung statt.

 

Schließlich vermutet die SPD noch ein anderes Problem. Wie aus Kreisen der betroffenen Landwirte zu hören sei, wurden die Kiesgrundstücke zum Preis von Ackerland mit einem überschaubaren Aufschlag erworben, der in keiner Weise dem Wert von Gewerbegrundstücken entspricht. Die Ausweisung eines Gewerbegebietes wäre damit für die GRKW ein lukratives Geschäft, das den Verlust aus dem Verzicht auf den Kiesabbau mehr als ausgleichen könnte. „Wenn das der wahre Grund für die Ausweisung eines Gewerbegebietes ist, dann sollten Landrat, Bürgermeister und CDU das auch ehrlich sagen“, schloss Philipp Moritz.