Koalition von CDU und SPD für das Medico Palais als Rathaus
Die Einschätzung der Koalitionspartner erfolgt auf der Grundlage einer vergleichenden Analyse, die diese Woche im Bauausschuss und im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt wurde. Dabei wurden Kosten, baulicher Zustand und Erweiterungsmöglichkeiten der Gebäude Königsteiner Straße 73 und 77 einerseits und des Medico Palais andererseits verglichen. Perspektivisch halten CDU und SPD die Nutzung des Medico Palais durch die Stadtverwaltung für die einzig sinnvolle Lösung, zumal auch der Denkmalschutz seine Zustimmung signalisiert hat. Das im Jugendstil gestaltete Medico Palais aus dem Jahr 1912 trägt als ehemals größtes Inhalatorium Europas einen wesentlichen Anteil zur Geschichte und zum Selbstverständnis Sodens als Bad und als Kurstadt bei. Als stadtbildprägendes Gebäude soll es nach Auffassung von CDU und SPD auch künftig der Öffentlichkeit zugänglich sein.
„Es sind zum einen rationale aber auch emotionale Gründe, die bei unserer Entscheidung eine Rolle spielen“, so Birgit Czinkota, Fraktionsvorsitzende der CDU Bad Soden am Taunus. „In der Vergangenheit zerschlugen sich immer wieder verschiedentliche Bemühungen, mit Investoren dem Stellenwert des Gebäudes gerecht zu werden, an unterschiedlichen Vorstellungen zu kommerzieller Verwertung und historischer Einordnung“, so Czinkota.
Verwaltungscampus Alter Kurpark
„Wir als Koalition sprechen uns dafür aus, das Medico Palais als neuen, zentralen Standort der Verwaltung vorzusehen“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Jan Willemsen. „Zusammen mit dem nur wenige Schritte entfernten Paulinenschlösschen sowie dem Badehaus entsteht ein attraktives Ensemble, das für verschiedene öffentliche Nutzungen seitens der Bürgerschaft bereitsteht.“ Die Betrachtungen haben ergeben, dass die Alternative – die dringend erforderliche Sanierung der städtischen Gebäude an der Königsteiner Straße – nicht wirtschaftlicher ist und auch Potenziale hinsichtlich der Gestaltung der künftigen Arbeitswelt in der Verwaltung vergibt.
In der Entscheidung für das Medico Palais als künftiges Rathaus sehen CDU und SPD außerdem die Chance, den Bereich rund um das bisherige Rathaus weiterzuentwickeln und auch hier für die Bürgerinnen und Bürger einen Mehrwert zu schaffen. Die dortige „städtebauliche Wunde“ inklusive der Hinterhofatmosphäre hinter dem Rathaus mit dem Adlerplatz kann endlich geschlossen werden. „Diese historische Chance sollten wir nicht verstreichen lassen“, erklären Czinkota und Willemsen übereinstimmend.